Wenn Kinder geboren werden kennen sie keine Wertesysteme. Sie nehmen anfangs nur ihre eigenen Bedürfnisse wahr. Kleinkinder sind noch nicht in der Lage zwischen "mein" und "dein" zu unterscheiden. Dies muss ein Kind in den ersten Lebensjahren erst lernen.
Erst im Alter von ca. 3-4 Jahren lernt ein Kind bei seinen Entscheidungen, auch die Bedürfnisse anderer Menschen mit einzubeziehen. Vorher entscheidet sich das Kind für das was seine Bedürfnisse befriedigt und seinen Interessen entgegen kommt.
Werte helfen Kindern, sich in der Welt zurechtzufinden. Werte sind die Grundlage für eine funktionierende Gemeinschaft. So hat jede Kultur und auch jede Familie ihre eigenen Werte.
Wie können wir als Eltern unserem Kind die Werte vermitteln, die in unserer Gesellschaft und uns wichtig sind?
Da Kinder durch Nachahmung und Wiederholung lernen ist es wichtig, dass wir als Eltern authentisch sind und die Werte, die uns wichtig sind auch vorleben. So ist ein Kind in der Lage sein Wertesystem aufzubauen.
Und - Werte fördern auch die Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Menschen. Wir müssen unseren Kindern auch erlauben, dass sie sich ihre eigenen Werte und Regeln bilden.
Gerade in Freundeskreisen und Gruppen stellen Kinder häufig eigene Regeln auf. Dies ist wichtig, denn dadurch können alle Beteiligten lernen, dass manche Regeln sinnvoll sind und manche nicht. Und die Kinder lernen welche Folgen eine Missachtung dieser Regeln nach sich zieht.
Die Familie hat einen großen Einfluss auf die Werteerziehung der Kinder.
Es gibt allgemeingültige Regeln, wie z.B. dass Stehlen, Töten etc. nicht erlaubt sind und dass man sich an Gesetze halten muss.
Zusätzlich dazu hat aber jede Familie hat ihre eigenen Werte. Diese Werte und Regeln müssen gemeinsam von den Eltern festgelegt werden.
Die Eltern müssen sich z.B. überlegen welchen Stellenwert ein geregelter Tagesablauf hat, wie wichtig ihnen Ordnung oder auch Ehrlichkeit ist.
Schwierig wird es dann, wenn sich die Wertesysteme der Eltern sehr unterscheiden. Ein Elternteil legt z.B. sehr großen Wert auf Pünktlichkeit, dem anderen Elternteil aber ist es ziemlich egal, ob das Kind pünktlich ist.
Hier hilft es, wenn zwischen den Eltern ein guter Kompromiss gefunden wird.
Anders ist es bei z.B. bei Zubettgeh-Regeln/-Ritualen. Hier kann durchaus jeder Elternteil ein anderes Ritual haben. Die Mama kann z.B. ein Lied singen und der Papa eine Fantasiegeschichte erzählen. Zu sehr sollten diese Regeln aber auch hier nicht voneinander abweichen. z.B. die Uhrzeit wann schlafen gegangen wird sollten die Eltern gemeinsam festlegen.
Wir Eltern dürfen uns immer wieder ins Bewusstsein holen, dass Kinder Werte durch Handeln lernen und nicht durch Reden.
Werte müssen ein Teil des Alltags werden. Dazu gehört, die Kinder mit einzubeziehen und ihnen Aufgaben zu übertragen, die sie ihrem Alter entsprechend erledigen können, wie z.B. den Tisch decken, alleine das Zimmer aufräumen oder das Haustier füttern.
Und immer wieder ist wichtig für uns Eltern, uns bewusst zu machen, dass Kinder durch Nachahmung und Wiederholung lernen.
Konfuzius hat dazu gesagt:
Erzähle es mir – und ich werde es vergessen.
Zeige es mir – und ich werde mich erinnern.
Lass es mich tun – und ich werde es behalten.
Könnt ihr harmonisch in eurer Familie mit euren Werten leben? Falls ja, freuen uns sehr mit euch! Falls nein, dürft ihr gerne unsere Unterstützung in Anspruch nehmen.